Alabastron

MOO Oliven- und Ölmuseum

Gießerei-Maler
Rotfigur-Keramik
490-480 V. CHR.

Stilistisch zwischen 490 und 480 v. Chr. einzuordnen, ist das Alabastron (ein Unguentarium) das Werk eines auserlesenen Vasenmalers, der mit dem so genannten Gießerei-Maler identifiziert wird, dessen Werke oft die künstlerische Praxis und den kreativen Prozess darstellen, die beispielsweise aus der Tätigkeit einer Bronzegießerei oder einer Marmorsteinmetzwerkstätte hervorgehen. Der dargestellte junge Schmelzer will die Bronzeepisode auf den Schild der Athene auftragen, die ihm in friedlicher Haltung mit nach hinten gewendetem Kopf und auf den Boden gerichtetem Speer gegenübersteht.

Die Inschrift kalos (schön) bezieht sich auf den Kunsthandwerker, dessen Kopf von einem Lorbeerkranz umgeben ist, ein Ausdruck von kalokagathia, was dafür steht, dass Schönheit über den sensiblen Aspekt hinausgeht und die Tugenden betrifft; auch sein künstlerisches Produkt (Ergebnis seiner eigenen Fähigkeiten), der Schild, wird durch ein weiteres kalos angedeutet. Die Bindung, die er mit Athene eingeht, ist stark: Die Göttin (der das Geschenk dem Mann des Olivenbaums zugeschrieben wird) wendet sich an den jungen Mann, um ihren Schild zu schmücken, was zu einem  Anlass wird, das Können des Bronzegießers zu offenbaren.
 

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